Einer DIW-Studie zu Folge sind in den hundert größten deutschen Banken im Jahr 2022 lediglich 14 % aller Vorstände weiblich gewesen – vor 15 Jahren waren es allerdings noch viel weniger, nämlich 2 %. Eine männerzentrierte Führungskultur erschwert nach wie vor einen schnelleren Aufwuchs von Frauen in Führungspositionen. Vier Frauen weit oben in der Hierarchie schildern, wie sie Beruf und Familie meinen übereinbringen zu können. Sie gingen lediglich ein Jahr in Elternzeit, manche auch nur ein paar Wochen. Dann ist die Betreuung ihrer 1-2 Kinder nur möglich mit Hilfe großer Unterstützung durch den jeweiligen Partner oder Eltern, oder durch Vollzeitbetreuung in Kita und Schule, durch Kindermädchen oder Tagesmutter (was so einfach Normalverdienerinnen kaum möglich ist – wenn diese denn überhaupt den schnellen Wiedereinsteig in eine Vollzeit-Karriere dem Da-Sein für die Kinder vorziehen). Die Frauen in Führungs-Positionen wollen sich etwa durch feste Rituale den täglichen Kontakt zur Familie aufrecht erhalten – zum Beispiel in Form des verbindlichen gemeinsamen Abendessens mit Austausch über die Tageserlebnisse. Obwohl sie bestrebt sind, Grenzen für die Arbeit zu setzen, gestehen sie ein, dies „nicht jeden Tag“ zu schaffen. Im Job selbst fühlt sich das Frauen-Quartett nach eigener Aussage wohl und auch in Familien-Dingen unterstützt, auch weil sie im Unternehmen klar machten, dass ihnen ihr Nachwuchs wichtig sei. Die Leiterinnen sind vorsichtig optimistisch, dass der Anteil und die Bedeutung von Frauen in Führungsaufgaben steigt…
(aus: bloomberg.com)