In einer Simulation traten Studenten der Wirtschaftswissenschaften, Führungskräfte aus der Finanzwirtschaft sowie die neueste KI aus dem Hause OpenAI (ChatGPT 4o) gegeneinander an, wer die besten Ergebnisse für ein fiktives Unternehmen zu Stande bringt. Ergebnis: Auf kurze Sicht und unter unverändert günstigen Marktbedingungen schlägt die Künstliche Intelligenz die Leistung aller menschlichen Mitbewerber, inklusive des Rats beteiligter Unternehmensberatungen wie McKinsey. Insbesondere autoritäre, wenig zugängliche Chefs lagen weit hinter der neuesten AI-Maschine.
Allerdings ist die KI zum einen auf eine hohe Qualität der Daten angewiesen, die in sie eingespeist werden, bevor sie berechnet und entscheidet. Und falls unvorhergesehene Probleme oder Schocks auftreten, ist die KI zu unflexibel, um sich vom kurzfristigen Erfolgsweg zu lösen und auf „menschliche Vorsicht“ umzuschalten. Zudem trifft die Technik in ihrer Black Box gerade in Grenzfällen merkwürdige, unter Umständen desaströse Entscheidungen, so die Forscher aus UK.
Jedoch handelten auch die besten menschlichen Bank-„Executives“ kurzsichtiger als die besten Studierenden, die mit Weitsicht überzeugten – zu Gunsten eines am Ende auch für die Beschäftigten nachhaltig erfolgreichen Unternehmen.
Fazit: Schlechte, womöglich unternehmensfremd gesteuerte Chefs sind die schlechteste Wahl. Die KI darf nicht unbeaufsichtigt arbeiten. Auf sie als eine vorurteilsarme, kreative, schnelle Zuarbeiterin kann aber auch nicht länger verzichtet werden – als Partner für gute, kooperative, zur Verantwortung ziehbare Führungskräfte…
(aus: computerwoche.de)