Die russische Wirtschaft wächst 2023 wohl laut Prognosen um 1,2 % und zeigt sich damit robuster als vom Westen gedacht, der die Ökonomie mit umfassenden Sanktionen schwächen und somit die weitere Kriegsführung des Kremls erschweren will. Doch ist das Wachstum vor allem Folge des Booms in der Rüstungsindustrie – und kein nachhaltiger Aufschwung in der restlichen Friedenswirtschaft. Die Sanktionen des Westens drücken dann doch, denn Russland muss Importe nun über die Türkei oder Mittelasien organisieren und hat auch weniger Fachkräfte, die entweder in der Armee dienen oder eben kaum noch aus dem Ausland kommen. Öl- und Gaseinnahmen aus dem Ausland fließen zwar noch, aber vor allem in Rubel. Der russische Währung wertete gegenüber dem Dollar oder dem Euro im Vergleich zu Mitte 2022 nochmals um fast die Hälfte ab. Westliche Devisen sind also teuer und knapp – zugleich müssen erhebliche Schulden in den kommenden Monaten in westlichen Währungen refinanziert werden. Zugleich sorgte der Wertverfall des Rubel zu einer stark sinkenden Kaufkraft für die Menschen in Russland – trotz der zuvor deutlich gestiegenen Durchschnitts-Einkommen…
(aus: dpa / Manager Magazin)