Mit einem neuen „Generationen-Kapital“ will die Ampel-Bundesregierung, namentlich das FDP-Finanzministerium, das bisherige Umlagesystem der staatlichen Rente ergänzen mit einem Kapital-Anlagestock, um den Anstieg der künftigen Rentenbeiträge abzumildern. Jährlich sollen 10 Milliarden Euro vor allem in konservative Aktienfonds investiert werden, um zusätzlichen Rentenertrag zu erwirtschaften. Ein großes Problem: Das „Sondervermögen“ ist kredit-, also schuldenfinanziert. Und die Erträge am Aktienmarkt sind stark schwankend und in manchen jahren negativ, verweisen Kritiker der Grünen – die selbst Teil der Ampel sind – auf die Ertragsentwicklung ähnlicher Fonds 2022.
Eine weiterhin rein umlagefinanzierte Rente (heutige Arbeitnehmer finanzieren heutige Rentner) – also ein Verzicht auf das Kapitalmodul – würde wohl eine weitere Anhebung des regulären Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus zur Folge haben, räumen auch die Kritiker ein. Zu bedenken ist dabei, dass zum Beispiel jeder fünfte Beschäftigte 70 Lebensjahre gar nicht erreicht – was (erneut) eine verdeckte Rentenkürzung bedeutet…
(aus: dpa / tagesspiegel.de)