Planlosigkeit, fehlende Überwachung und Verdachtsmeldungen, die im Behördennirwana verschwinden, ohne dass irgendjemand etwas davon mitbekommt: Seit der damalige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble die deutsche Anti-Geldwäsche-Zentralstelle (FIU: Financial Intelligence Unit) 2017 aus dem Bundeskriminalamt herauslöste und dem Zoll unterstellte, wird ihre Arbeit von einer regelrechten Pannenserie begleitet. Der aktuelle Finanzminister Christian Lindner steht nun derart unter Handlungsdruck, dass er den bisherigen FIU-Chef Christof Schulte entließ. In der Behörde blieben rund 100.000 Geldwäsche-Verdachtsmeldungen unbearbeitet liegen, lange wurde noch per Fax gearbeitet – und die dringend nötige KI-Software (Künstliche Intelligenz) zum Aufspüren von Finanz-Kriminalität arbeitet noch immer erst in der Testphase…
(aus: Süddeutsche Zeitung)